Das Ergebnis der gemeinsamen Forschungs- und Restaurierungsarbeiten soll eine Ausstellung mit Werken
berühmter Meister der Renaissance, wie Donatello, Nicola und Giovanni Pisano, Mino da Fiesole, Andrea del
Verrocchio u. a., werden. Fast alle Kunstwerke haben in den letzten Kriegstagen durch Explosionen und Brände
im Berliner Leitturm des Flakbunkers Friedrichshain Schaden genommen.
Das Staatliche Museum für Bildende Künste A. S. Puschkin hat 2015 in Zusammenarbeit mit der
Skulpturensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz ein Projekt
initiiert, in dessen Rahmen Skulpturen aus dem Bestand der verlagerten Kulturgüter untersucht und
restauriert werden sollen. Diese Objekte gelangten 1945/46 nach Moskau und stammen aus der Sammlung des
Kaiser-Friedrich-Museums (seit 1956: Bode-Museum).
Das Ergebnis der gemeinsamen Forschungs- und Restaurierungsarbeiten soll eine Ausstellung mit Werken
berühmter Meister der Renaissance, wie Donatello, Nicola und Giovanni Pisano, Mino da Fiesole, Andrea del
Verrocchio u. a., werden. Fast alle Kunstwerke haben in den letzten Kriegstagen durch Explosionen und
Brände im Berliner Leitturm des Flakbunkers Friedrichshain Schaden genommen.
Ein großer Teil der nach dem Krieg aus Deutschland verbrachten Sammlungen befand sich lange Zeit im
Archiv für Kunstschätze des Ministeriums für Kultur der UdSSR in Sagorsk. Im Jahr 2003 wurden sie in das
Puschkin-Museum überführt. Konservatorische Maßnahmen an der Sammlung aus dem Bestand der verbrachten
Kulturgüter wurden bereits in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten begonnen. So fand 2005 im
Puschkin-Museum eine Ausstellung mit dem Titel „Archäologie des Krieges. Rückkehr aus der Vergessenheit“
statt, für die über 600 antike Kunstwerke restauriert wurden. Diese Kunstschätze befanden sich in einem
katastrophalen Zustand, waren häufig stark beschädigt und mit Brandpatina, verglasten und verrußten
Schichten überzogen. Doch führenden Experten gelang es ihnen wieder ein ausstellungswürdiges Äußeres
zuverleihen. In der Ausstellung von 2014 bis 2015 mit dem Titel „Die Kunst des Antiken Zyperns aus der
Sammlung des Staatlichen Puschkin-Museums für Bildende Künste“ wurden Objekte aus dem Bestand der
verbrachten Kulturgüter präsentiert: bemalte Vasen, Skulpturen und Terrakotta-Figuren aus dem 3.
Jahrtausend v. Chr., darunter eine große Auswahl von Adoranten und seltenen Götterdarstellungen. Vier
Jahre lang haben Experten aus den Restaurierungswerkstätten für Keramik und Steinplastiken des
Puschkin-Museums über 350 Kunstschätze aus der Zypern-Sammlung restauriert.
Die Mitarbeiter aus der Restaurierungswerkstatt für Werke der angewandten Kunst des Puschkin-Museums
haben jüngst zwei Bronzebüsten restauriert, und zwar die Büste des Francesco del Nero von Giulio Mazzoni
und die Büste Voltaires von Jean-Antoine Houdon, die aus der Sammlung des Kaiser-Friedrich-Museums
stammen. Die Renaissance-Sammlung, die Gegenstand des aktuellen russisch-deutschen Forschungsprojektes
ist, umfasst Skulpturen aus unterschiedlichen Materialien – Metall, Keramik, Stein, Terrakotta und Wachs.
Sie alle weisen unterschiedliche Grade von Beschädigungen auf. Bei den Objekten aus Stein sind erhebliche
Fehlstellen festzustellen. Die Skulpturen bestehen meist nur noch aus Fragmenten, nicht selten befindet
sich ein Teil der Skulptur im Puschkin-Museums in Moskau, der andere Teil im Bode-Museum in Berlin oder in
anderen russischen Institutionen. So ist das Marmorrelief „Geißelung Christi“ von Donatello in eine
Vielzahl von Teilen zerborsten, die durch Brandeinwirkung stark verschwärzt sind. Einige dieser Fragmente
sind verlorengegangen.
Die Objekte aus Metall sind mit einer starken Brandpatina überzogen und das Metall ist in seiner Stärke
ausgedünnt. Die Objekte aus Keramik weisen Ablagerungen von Schichten aus verflüssigten Glasuren mit
eingebackenen Verschmutzungen auf.
Die verschiedenartigen und schweren Beschädigungen erfordern eine umfassende Herangehensweise und
sorgfältige Untersuchungen, zu denen Experten unterschiedlichster Restaurierungsgebiete hinzugezogen
werden müssen. Darin besteht auch die Herausforderung des Projektes.